Die nächste Etappe unserer Camper-Reise führt uns von Valdoviño über das Fischerdorf Muxía bis an den westlichsten Punkt des spanischen Festlands. Eines steht fest: Nordspanien hat unsere Herzen im Sturm erobert.
In Valdoviño, auf dem Camper Park A Frouxeira, hatten wir endlich einmal ausgeschlafen. Bei sommerlichen Temperaturen spazierten wir zum weitläufigen Sandstrand und planschten im warmen Atlantik. Nichts deutete darauf hin, dass bereits der 9. Oktober war – es hätte genauso gut Hochsommer sein können.
Baden und dann schwitzen
Nach einem gelungenen Badetag füllten wir in einem kleinen Dorfladen unsere Lebensmittel- und Biervorräte auf. Doch die erfrischende Brise des Meeres war schnell vergessen: Mit gut gefüllten Taschen kämpften wir uns schwitzend den steilen Hügel zurück zum Stellplatz hoch. (Merke: Gehe nie mit Hunger und Durst einkaufen …)
An A Coruña vorbei nach Muxía
Nach einer weiteren erholsamen Nacht und einer warmen Dusche machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Westen. Wir fuhren an der Stadt A Coruña vorbei bis nach Muxía, einem malerischen Fischerdorf auf einer Landzunge in der Bucht von Ría de Camariñas.
Unsere Wunschdestination
Rückblickend war Muxía die Wunschdestination unserer gesamten Reise. Hier fanden wir alles, was wir uns erträumt hatten: einen Leuchtturm, ein wildes Meer, einen Fischerhafen, ein historisches Dorf, viel Natur – und genug Raum für Rückzug.
Besonders eindrucksvoll ist die Kirche Santuario da Virxe da Barca e Pedras da Barca, die direkt neben dem Leuchtturm am Zipfel der Landzunge steht. Sie ist Teil des Jakobswegs und zieht Pilger wie auch Bustouristen an. Am späten Nachmittag war es zum Glück ruhig, sodass wir die Kirche fast für uns hatten – allerdings nur einen Blick durchs Fenster erhaschen konnten. Hinter der Kirche gab es neben einigen Handwerksständen auch frisch gebackene Churros – ein traditionelles iberisches Fettgebäck.
Freistehen am Leuchtturm
Auf dem kleinen Kiesplatz vor dem Leuchtturm hatten sich bereits einige Wohnmobile für die Nacht eingerichtet. Wir fanden einen Stellplatz am Rand – mit direktem Blick aufs Meer und die Bucht von Ría de Camariñas. Es war erst das zweite Mal auf dieser Reise, dass wir freistanden. Entsprechend genossen wir es.
Brummende Fischerboote und kreischende Möwen
Die Idylle währte allerdings nicht bis zum Morgen. Mitten in der Nacht wurden wir durch lautes Brummen geweckt, die Wohnkabine vibrierte. Nach einer Weile erkannten wir den Grund: Zahlreiche Fischerboote kehrten von ihrer nächtlichen Fangfahrt zurück – begleitet von Schwärmen kreischender Möwen. Ein imposantes Schauspiel, besonders für uns Bergbewohner aus der Schweiz.
Wassertanken und Entsorgen
Am nächsten Morgen verliessen wir den kostenlosen Übernachtungsplatz am Leuchtturm. Unweit von Muxía gibt es einen regulären Stellplatz mit Ver- und Entsorgungsstation. Zum Übernachten eignet er sich – direkt an der Hauptstrasse gelegen – nur bedingt. Wir nutzten ihn lediglich, um Grauwasser zu entsorgen und unseren Wassertank aufzufüllen.
Westlichster Sehnsuchtsort
Unser Ziel für den Tag war Cabo Touriñán – der westlichste Punkt Galiciens und damit auch des gesamten spanischen Festlands. Bis vor ein paar Tagen kannten wir ihn selbst nicht. Vor Ort erinnern nur ein weisser Leuchtturm und ein Gedenkstein an diese geografische Besonderheit. Für uns war es dennoch ein kleiner Sehnsuchtsort.
Übernachten konnten wir dort nicht – und weiter westwärts ginge es ohnehin nur noch per Schiff. Für uns hiess es daher: Fahrtrichtung Südwest. Nächstes Ziel: Fisterra – oder wie die Galicier sagen, das Ende der Welt.
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